Das »Barometer der Energiewende«

Photovoltaik 2017

Die aktuell (2016) installierte Leistung der Photovoltaik beträgt 41 GW, dies zeigt der Füllstand im Barometerbalken [13]. Ziel bis 2050 laut Szenario sind 234 GW, dadurch würde der Beitrag der Solarenergie an der Stromerzeugung 240 TWh betragen. Durch die bessere Windnutzung (siehe Windenergie) konnte das Leistungsziel im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verringert werden [10]. Grundsätzlich haben kleine Änderungen in der Installationsleistung der Windenergie relativ dazu eine große Auswirkung auf den Bedarf an PV-Leistung. Dies liegt an den geringeren jährlichen Volllaststunden der Solarenergie von etwa 1.000 h und der erreichbaren Volllaststunden von etwa 3.500 h bei der Windenergie. Dadurch wird für die gleiche Menge erzeugten Stroms durch Photovoltaik etwa das 3,5-fache an Leistung gegenüber dem Bedarf an Windleistung benötigt. Weitere Unsicherheiten für das ökonomisch optimale Verhältnis zwischen Wind und Photovoltaik sind die langfristige Bedeutung von billigeren Freiflächenanlagen gegenüber Dachanlagen, die Batteriepreisentwicklung oder der Rohstoffverbrauch.

Die untere Grafik zeigt den Verlauf der jährlichen Zubaurate auf der linken Achse sowie die dadurch erzielbaren kumulierten Leistungen auf der rechten Achse. Aktuell befinden wir uns beim Zubau an Photovoltaikleistung in einem Tal. In der Vergangenheit wurden schon deutlich höhere Zubauraten erreicht [11]. Damit bis 2050 die benötigte Installationsleistung von 234 GW erreicht wird, müssen möglichst bald wieder Zubauraten von 7,8 GW erreicht werden. Dabei wird unterstellt, dass die Lebensdauer der Anlagen 30 Jahre beträgt. Der dargestellte mögliche Zubaupfad wurde nach den gleichen Kriterien wie bei der Windenergie optimiert.

Würde sich die PV-Installation tatsächlich an dem Soll-Zubau des EEG 2017 orientieren, ergäben sich jährliche Zubauraten und kumulierte Leistungen wie in rot dargestellt. Die im EEG 2017 festgelegte harte Grenze bei 52 GW Gesamtinstallation würde 2022 erreicht werden. Ab dann gäbe es keinen weiteren geförderten Zubau und der Beitrag der Solarenergie am Strombedarf betrüge lediglich 54 TWh [12].

Quellen

[10]    Kasseler Symposium. Geschäftsmodell Energiewende, Report 2016, Fraunhofer IWES, Kassel 2016
[11]    Zeitreihen zur Enwticklung der erneuerbaren Energien in Deutschland, unter Verwendung von Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), ZSW u. UBA, 2017
[12]    Bundestag: Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017). EEG 2017. 2017
[13]    BNetzA: Photovoltaikanlagen - Datenmeldungen und EEG-Vergütungssätze. Gesamtzubau der nach dem EEG geförderten PV-Anlagen, 2016. http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1422/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Photovoltaik/DatenMeldgn_EEG-VergSaetze/DatenMeldgn_EEG-VergSaetze_node.html, abgerufen am: 10.02.2017