Das »Barometer der Energiewende«

Wärme-Sektor

Im Wärme-Sektor werden zwei Entwicklungen wichtig. Zunächst muss die Energie-effizienz von Gebäuden und industriellen Prozessen verbessert werden, um den Endenergiebedarf zu senken. Um den verbleibenden Wärmebedarf für Raumheizung und Brauchwasser zu decken, können elektrische Wärmepumpen eingesetzt werden. Durch die Hebelwirkung des thermodynamischen Kreisprozesses kann durch Einsatz von 1 kWh elektrischer Energie 4 kWh an thermischer Energie bereitgestellt werden, die in einem 100 Prozent-Szenario CO2-neutral erzeugt werden.

Für Prozesswärme in der Industrie, die teilweise sehr hohe Temperaturen benötigt, sind Wärmepumpen nicht mehr effizient – hier muss Strom direkt in Wärme umgewandelt werden (Power-to-Heat).

Auf nebenstehendem Balken ist der Anteil der über Wärmepumpen umgesetzten Energie relativ zum Zielszenario dargestellt. Für zukünftige Wärmepumpen wurde eine Jahresarbeitszahl von vier unterstellt. Die Werte für die Jahre 2011 und 2015 sind Schätzungen. Wir konstatieren eine Zunahme an Wärmebereitstellung durch Wärmepumpen, die im Vergleich zum Zielwert aber noch gering ist. Die Abbildung zeigt die Verteilung der heutigen Heizungsanlagen dar-gestellt nach Technologie und Baujahr (bis 2009). Wärmepumpen treten erst ab 2006 in Erscheinung. Die relativ große Anzahl älterer Gas- und Ölheizungen demonstriert eine Trägheit des Systems, die für die Energiewende berücksichtigt werden muss.